Hashtags waren einst das Herzstück jeder Social-Media-Strategie. Mittlerweile sinkt allerdings ihre Relevanz auf diversen Plattformen und Mentions gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Markenkommunikation. Diese Verschiebung markiert einen bedeutenden Wandel in der Art und Weise, wie Brands mit ihrer Community interagieren und ihre Online-Präsenz gestalten müssen. In diesem Blogartikel erfährst du, was die Veränderung für deine Social Media Marketing Strategie bedeutet und worauf du bei der Planung von Content und Kampagnen zukünftig achten solltest.
Die Evolution der Hashtags
Hashtags haben ihren Ursprung auf Twitter. Dort dienten sie anfangs dazu, Beiträge zu kategorisieren und bestimmten Themen zuzuordnen. Diese Funktion wurde schnell von anderen Plattformen übernommen, insbesondere von Instagram. Hier entwickelten sich Hashtags wie #ootd (Outfit of the Day) oder #follow4follow zu beliebten Mitteln, um die Reichweite zu erhöhen.
Für Brands waren Hashtags lange Zeit ein effektives Tool, um sich mit ihrer Community zu vernetzen. Sie schufen einen gemeinsamen Raum für Diskussionen und erleichterten das Auffinden relevanter Inhalte. Doch die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Rolle der Hashtags in Social Media.
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Hashtags auf verschiedenen Plattformen
Um den Wandel etwas besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die Relevanz von Hashtags auf den wichtigsten Social-Media-Plattformen:
Facebook führte Hashtags erst 2013 ein, deutlich später als andere Plattformen. Hier spielen sie auch generell eher eine untergeordnete Rolle. Sie können zwar verwendet werden, um Beiträge zu kategorisieren, aber ihre Wirkung auf die Reichweite ist begrenzt. Facebook-User tendieren dazu, Inhalte eher über Freundeslisten und Gruppeninteraktionen zu entdecken.
Auf der Business-Plattform LinkedIn haben Hashtags in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie helfen dabei, berufliche Inhalte zu strukturieren und relevante Diskussionen zu finden. LinkedIn empfiehlt sogar passende Hashtags beim Erstellen von Beiträgen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
TikTok
Auf TikTok spielen Hashtags eine zentrale Rolle bei der Content-Entdeckung. Sie helfen Usern dabei, thematisch ähnliche Videos zu finden. TikTok’s Algorithmus nutzt Hashtags, um Inhalte zu kategorisieren und personalisierte Empfehlungen zu geben. Außerdem erleichtern Hashtags die Suche nach bestimmten Trends, wie aktuell etwas das “Chill Guy” Meme. Sucht man nämlich nach diesem Trend, muss man einfach nur #chillguy eingeben und dem User werden unzählige Videos des Trends vorgeschlagen.
Jedoch sind Hashtags praktisch zum Suchen, aber nicht mehr ganz so relevant wie früher. Die Plattform treibt nämlich den Wandel in Bezug auf Hashtags maßgeblich mit an. Um hier einfach hohe Reichweite zu erlangen, sind diese nicht von Nöten. TikTok sortiert Content mittlerweile nämlich viel mehr nach Keywords in der Caption, Texten im Video und selbst gesprochene Inhalte. Mithilfe dieser Sortierung entscheidet der Algorithmus dann, welche Inhalte dem User ausgespielt werden. Dies tut er indem er ähnliche Inhalte abgleicht und so das Interessenfeld eines Users abdecken kann.
Instagram: Neuausrichtung der Hashtag-Strategie
Instagram, einst die Hochburg der Hashtags, erlebt derzeit einen Wandel. Die Plattform hat vor kurzem angekündigt, die Funktion einzelnen Hashtags zu folgen, ab dem 13. Dezember 2024 einzustellen. Stattdessen gewinnt SEO in Bildunterschriften an Bedeutung. Ein informativer Text steigert das Potential viral zu gehen – und das deutlich mehr als die Verwendung von Hashtags. Dennoch bleiben Hashtags ein wichtiges Mittel zur Kategorisierung von Inhalten.
Sie helfen besonders dabei, Content zu spezifischen Kampagnen von allgemeinen Markeninhalten abzugrenzen. Instagram empfiehlt nun weniger, dafür aber relevantere Hashtags zu verwenden. Die Qualität und Relevanz der Hashtags ist somit deutlich wichtiger geworden als ihre Quantität.
Die steigende Bedeutung von @-Mentions
Während Hashtags an Bedeutung verlieren, gewinnen @-Mentions zunehmend an Relevanz. Diese Funktion ermöglicht es, bestimmte Profile und Konten direkt zu erwähnen. Für Brands bietet dies eine effektivere Möglichkeit, sich direkt mit ihrer Community zu verbinden.
@-Mentions bieten mehrere Vorteile gegenüber Hashtags:
- Benachrichtigungen: Wenn eine Marke durch eine @-Mention markiert wird, erhält sie per Benachrichtigung die Information, dass sie in einem Post erwähnt wurde. So ist es weniger wahrscheinlich, dass Posts von der Marke übersehen werden, als wenn nur ein Hashtag gesetzt wird.
- Einfacheres Teilen von Inhalten: Markierte Inhalte lassen sich leichter teilen, sei es in Instagram Stories oder auf LinkedIn. Dies fördert die Interaktion und Verbreitung von User-Generated Content und vereinfacht diese.
- Erhöhte Sichtbarkeit: @-Mentions enthalten den direkten Namen der Marke und einen Link zum Profil. Über einen Klick gelangen User direkt zum entsprechenden Account.
- Vereinfachtes Content-Management: Tools wie der squarelovin UGC-Manager können @-Mentions effektiv nutzen, um relevanten Content für deine Brand zu identifizieren und die Anfrage für Nutzungsrechte zu automatisieren.
Die Kombination von Hashtags und @-Mentions
Trotz der wachsenden Bedeutung von @-Mentions solltest du für Social-Media-Kampagnen unbedingt weiterhin beide Elemente kombinieren. Mentions erleichtern die direkte Kommunikation und das Teilen von Beiträgen. Hashtags dienen nach wie vor als nützliche Filter, um alle Einreichungen für eine Kampagne zu finden und zu organisieren.
#GOBACKPACK von Jack Wolfskin
Ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Social Media Kampagne ist die #GOBACKPACK Kampagne von Jack Wolfskin. Ziel der Kampagne war es, Kunden dazu zu animieren, ihre Jack Wolfskin Produkte in Aktion zu zeigen und authentisch das “draußen zuhause” Gefühl zu vermitteln, für das die Marke steht.
Um das zu erreichen rief die Marke einen Wettbewerb ins Leben. Beim Kauf im Store erhielten Kunden eine Flagge mit dem Aufdruck “Go Backpack” und wurden dazu aufgefordet einen Post mit ihren Jack Wolfskin Produkten und der Flagge auf Instagram zu teilen.
Der Gewinn für das beste Bild: 200€ oder eine Erstattung für das zuletzt gekaufte Jack Wolfskin Produkt.
Die Bedingung: Die Mention @jackwolfskin und der Hashtag #gobackpack müssen gesetzt sein.
Durch diesen Anreiz gelang es Jack Wolfskin innerhalb von drei Monaten über 5.000 Beiträge aus der Community zu generieren, die sie über den squarelovin UGC Manager gefiltert und verwaltet haben, um Nutzungsrechte für den Content einzuholen.
Dabei hat die @-Mention der Brand die Sichtbarkeit der Inhalte garantiert und der Hashtag dafür gesorgt, dass alle Einreichungen im Rahmen der Kampagne an einem Ort gesammelt werden konnten. Mehr dazu erfährst du in unserer Jack Wolfskin Case Study.
Fazit
Es wäre voreilig, schon jetzt das Ende der Hashtags zu verkünden. Vielmehr erleben wir eine Neuausrichtung ihrer Verwendung. Hashtags bleiben ein wichtiges Tool zur Kategorisierung und Auffindbarkeit von Content. Allerdings müssen sie von Brands gezielter und strategischer eingesetzt werden.
@-Mentions gewinnen an Bedeutung, da sie eine direktere und persönlichere Form der Interaktion ermöglichen. Sie fördern den Dialog zwischen Brands und ihrer Community und erleichtern das Auffinden und Teilen von relevanten Inhalten.
Für dich und deine Brand bedeutet dass, dass es an der Zeit ist, deine Strategien anzupassen. Es gilt, eine ausgewogene Mischung aus gezielten Hashtags und strategischen @-Mentions zu finden. Diese Kombination ermöglicht es, sowohl die Sichtbarkeit zu erhöhen als auch echte Verbindungen mit der Zielgruppe aufzubauen.
Die Zukunft der Social-Media-Kommunikation liegt in der intelligenten Nutzung aller verfügbaren Tools. Durch die richtige Balance zwischen Hashtags und Mentions können Marken ihre Online-Präsenz optimieren und authentische Beziehungen zu ihrer Community aufbauen.