„User Generated Content (UGC) is continuing to change the advertising industry“, mit diesen Worten eröffnet David Krupp, Gastgeber des australischen Social Commerce Podcasts The Social Media Store, Episode sechs, in der unser squarelovin CEO Benedict Stöhr zu Gast ist – und wir stimmen voll und ganz zu. Im folgenden Blogpost geben wir Dir einen Überblick über all das, worüber die zwei gesprochen haben. Zunächst starten wir aber mit einem kleinen Close-up von The Social Media Store.

Close-up: The Social Media Store

The Social Media Store ist ein Podcast, der sich rund um das Thema Social Commerce dreht: Social Commerce ist eine Spezifizierung des E-Commerce, die in den späten 2010er-Jahren entstanden ist. Während sich E-Commerce auf jede Customer Shopping Experience bezieht, die online über eine Website oder eine markeneigene App erfolgt (Quelle: hootsuite.com), beschreibt Social Commerce den Kauf eines Produkts direkt über oder in Zusammenhang mit einer Social Media Platform. Beispielsweise wenn der Kauf über Instagram erfolgt, oder die eigentliche online Customer Journey durch die Verwendung von Social Content aufgewertet wird.

Laut einer aktuellen Studie erreichte der gesamte E-Commerce-Umsatz in Deutschland im Jahr 2020 ein Rekordniveau von über 72,6 Milliarden Euro, was gegenüber dem Vorjahr einem Wachstum von rund elf Prozent entspricht (Quelle: trendreport.de). Weitere Studien zeigen zudem, dass ein Drittel aller Deutschen bereits mindestens einmal einen Einkauf über soziale Medien getätigt hat (Quelle: greven.de). Basierend auf diesen Daten ist es mehr als wahrscheinlich, dass das Kaufen über Social Media Apps wie Instagram, Facebook, TikTok, Pinterest oder Snapchat für uns alle immer mehr zur Gewohnheit werden wird. Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest, schau dir gerne unseren Blogpost über Social Commerce an.

Social Commerce ist nicht nur eine praktische Option für Kund:innen, sondern bietet gleichzeitig vielversprechende Möglichkeiten für Brands, um ihre E-Commerce Strategie aufzuwerten. In The Social Media Store taucht Gastgeber David Krupp in die vielen verschiedenen Aspekte des Social Commerce ein und zeigt, wie sich dieser relativ junge Ansatz des E-Commerce bereits entwickelt hat. In der 6. Folge ist unser CEO Benedict bei ihm zu Gast, um über User Generated Content (UGC) Management und dessen Verbindung zum Social Commerce zu sprechen.

Was ist UGC?

UGC steht für User Generated Content (= nutzergenerierte Inhalte). Per Definition zählt zu UGC jede Form von Inhalt – Texte, Beiträge, Bilder, Videos, Bewertungen usw. – der von einzelnen Personen, also nicht von Marken selbst, erstellt wird und online oder auch auf Social Media veröffentlicht wird. Funfact: Auch Leserbriefe sind UGC. Den Begriff gibt es schon seit den 70er/80er-Jahren, besonders in den 90er-Jahren, als die ersten Online-Rezensionen entstanden sind, gewann er enorm an Bedeutung.

Soziale Medienhaben den Nutzer:innen durch Funktionen wie Shares, Posts, Likes, Tags und Hashtags zahlreiche Möglichkeiten gegeben, Inhalte zu beliebigen Themen zu erstellen, zu teilen und so geradezu grenzenlos zu verbreiten. Dadurch ist auch die Menge an User Generated Content in den letzten Jahren enorm gestiegen.

UGC als Allrounder für dein Marketing

1. UGC weckt Emotionen

Für viele Marken ist es noch immer gängig, ihre Produkte auf die altmodische, sehr abstrakte Art und Weise zu präsentieren und zu bewerben: Fotografiere ein Hemd, ohne dass es jemand trägt, vor einer weißen Wand, oder lichte ein perfektes, gephotoshopptes Model mit dem Hemd ab – das wars, fertig ist der Branded Content. Keine Bezugspunkte, keine Inspiration, keine Emotion. Aber wusstest du, dass 98 % aller Kaufentscheidungen hoch emotional sind? Werden die richtigen Emotionen angesprochen, kann sich das positiv auf Kaufentscheidungen auswirken. Doch wie sollen Produkte vor einer weißen Kulisse irgendwelche Emotionen wecken?

Um Emotionen hervorzurufen, die dann wiederum in einer möglichen Kaufentscheidung münden, ist es unabdingbar deine Produkte auf eine authentische und vielschichtige Weise darzustellen, um so breit aufgestellt Inspiration zu bieten. Gelingen kann dir das, indem du Bezugspunkte und Vertrauen in Form von Social Proof schaffst.

Mit der Einbindung von UGC zeigst du wie Menschen, die bereits einen Kauf bei deiner Brand getätigt haben, deine Produkte nutzen und wie zufrieden sie damit sind. Das baut Vertrauen in deine Brand auf und kann dabei helfen, eine Peer-Group etablieren, der sich potenzielle Kund:innen zugehörig fühlen. Menschen sind soziale Wesen, die in erster Linie den Wunsch nach Gemeinschaft hegen und nach Vertrauen und Akzeptanz streben (Quelle: bpb.de/ s.h. Herbert Mead), dadurch bilden Social Proof und Identifikationspunkte gemeinsam die perfekte Basis für ein fundiertes positives Markenimage.

Durch die tägliche Social Media Nutzung sind Menschen an nicht immer perfekte, kurzweilige, spontane und echte Inhalte, die in ihrer Online-Community geteilt werden, bereits gewöhnt. So schafft es UGC, durch die Verwendung von Social Content, den Digitalen-Commerce zu verbessern, indem es eine vertraute und ästhetische Atmosphäre schafft. Jedes Mal, wenn User die Instagram-App öffnen, sehen sie eine große Vielfalt an Inhalten und, wie aktuelle Studien zeigen (Quelle: retaildive.com; pvc.de), lassen sie sich gerne davon inspirieren und entdecken auf der Plattform neue Produkte, die sie am Ende möglicherweise sogar kaufen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen ist uns aufgefallen, dass es Branchen gibt, die prädestiniert für viel Content aus der Kunden-Community sind: Alles, was mit Familie, Kindern oder Haustieren zu tun hat, eignet sich hervorragend als emotionaler UGC-Magnet. Generell lässt sich jedoch sagen, dass sich so gut wie jedes Produkt, für UGC-Marketing eignet. Die einzige Anforderung für UGC ist, dass das Produkt fotografiert werden kann, um es anschließend auf Social Media teilen zu können. Du brauchst dafür keine ausgefallene Ausrüstung oder professionelle Fähigkeit, da Social Content genau von dieser realen und zuteilen spontanen Ästhetik lebt. Schau gerne in der Knowledge-Ecke auf unserer Webseite vorbei und erfahre in Case Studys, wie der von Kleiner Feigling, wie Unternehmen von UGC profitieren.

2. UGC fördert Sales

UGC bietet nicht nur Inspiration und vielfältige visuelle Eindrücke zu den Produkten, sondern führt auch zu höheren Conversion Rates auf Instagram. Auf der Plattform werden einfache Alltagsprodukte wie Tee, Porridge oder Socken in verschiedenen Situationen von unterschiedlichen Personen gezeigt, sodass den altbekannten Produkten ein frisches Image verliehen wird.

Die Produkte, die unsere Großeltern bereits genutzt haben, werden in Lifestyle-Produkte transformiert, die von zahlreichen Menschen begehrt werden. Verschiedene Start-ups verkaufen jetzt Premium-Tee, Porridge oder Socken zu einem Preis, der 400 % über dem durchschnittlichen Supermarktpreis liegt und sogar darüber – und es funktioniert, ein ganz neuer Markt ist entstanden. 

Die Integration von UGC in einen Webshop schafft ein authentisches und angenehmes Shopping-Erlebnis, das sich eher wie der Besuch in einem privaten, personalisierten Raum anfühlt (Quelle: researchgate.net). Doch User Generated Content als organischer Content, kann nicht nur auf der Website integriert werden, sondern pusht zudem Social Ads. In unserem Blog erfährst du, wie du Social Content vielseitig verwendest. Unsere Erfahrung zeigt, dass Anzeigen, die mit visuellem UGC angereichert sind, deutlich höhere Click-Through-Rates aufweisen als solche mit Branded Content.

Warum UGC deine Brand an die Spitze des Marketing-Games katapultiert

Wir leben in einem Zeitalter, in dem alles auf Abruf verfügbar ist: Musik, Serien, Filme, Essenslieferungen. Durch die ständig mehr werdenden und verbesserten technischen Möglichkeiten, die on demand verfügbar sind, erhöhen auch den Druck auf Unternehmen: Diese sogenannte Netflix-Ära sorgt dafür, dass die Latte für das, was Verbraucher:innen von Brands erwarten, um ihnen ihre Aufmerksamkeit zu schenken, immer höher hängt. Sie setzen voraus, selbst entscheiden zu können, wann sie welche Art von Content konsumieren, wo und für wie lange.

Diese Beobachtung lässt sich hervorragend auf die heutige Social Media Nutzung und allgemeines Online Shopping Verhalten übertragen (vgl.: webpurify.com). Genauso wie Konsument:innen Unterhaltung genau nach ihrem Geschmack wünschen, erwarten sie zunehmend eine Online Shopping Experience, die ebenso auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist und ihre individuellen Wünsche berücksichtigt. Spoiler-Alert: Es sind keine makellosen, perfekt ausgeleuchteten Models. UGC in deinem Online-Shop trägt zu einem greifbaren und detailliertem Bild deiner Produkte bei. Es ermöglicht dir beispielsweise zu zeigen, wie ein und dieselbe Jacke von verschiedenen Menschen, unterschiedlich getragen und gestylt aussehen kann. Dadurch kann deutlich mehr Menschen ein Identifikationspunkt geboten werden, die sich so besser vorstellen können, wie die Jacke an ihnen Aussehen würde.

Verbraucher:innen suchen heute nach Marken, die sich abheben, die Vielfalt und Diversität fördern. Die Integration von UGC in dein Marketing gibt dir die Möglichkeit, Heterogenität zu präsentieren und durch die Zusammenarbeit mit squarelovin wird deiner Brand das Managen von Nutzungsrechten mit UGC kinderleicht gemacht.

Wie Hashtag-Kampagnen Community-Engagement pushen – Best Practice: Jack Wolfskin

Eine Hashtag-Kampagne zu starten ist eine der besten Möglichkeiten für eine Brand, um Community-Engagement zu initiieren. Durch das gezielte Einsetzen von Hashtags bzw. durch den geplanten Aufruf an deine Community diese zu verwenden, lassen sich diverse Ziele, wie beispielsweise eine Veränderung des Markenimages oder eine Verjüngung der Zielgruppe erreichen. Der Hashtag fungiert dabei als Auslöser einer Kettenreaktion. Bei unserem Kunden Jack Wolfskin, lässt sich eben dies sehr gut erkennen. Im Jahr 2017 machte sich die deutsche Outdoor-Marke zum Ziel, ihr Markenimage auffrischen und in diesem Zuge ihr Bild nach Außen so zu porträtieren, dass sie auch eine jüngere Zielgruppe mit ihren Produkten ansprechen. Jack Wolfskin nahm vermehrt war, dass die Brand allmählich urbanisiert wurde und wollte ihr Image wieder zurück zum ursprünglichen Marken-Gedanken bringen: Backpacking in der freien Natur.

Um dieses Ziel zu erreichen und die Assoziation von Jack Wolfskin mit Abenteuer und Natur wider in den Köpfen der Menschen zu verankern, startete Jack Wolfskin die #gobackpack Kampagne auf Instagram. Jede Person, die einen Einkauf in einem Jack Wolfskin Store tätigte, erhielt eine Fahne mit der Aufschrift „GO BACKPACK“ in großen weißen Buchstaben. Durch das Posten eines Fotos oder Videos mit der Fahne und dem Tag #gobackpack sowie @jackwolfskin nahm die Person automatisch an einem Gewinnspiel teil. Im Zuge des Gewinnspiels gab es die Möglichkeit, entweder ein Preisgeld zu gewinnen oder aber den Kaufpreis für das zuletzt erstandene Jack Wolfskin Produkt zurückzuerhalten. Innerhalb von nur drei Monaten konnte die Marke so mehr als 5.000 individuelle und authentische Content-Pieces über Instagram sammeln, die allesamt das Gefühl von Freiheit, Abenteuer und Naturgenuss vermitteln. Bis heute nutzt Jack Wolfskin diese Bilder erfolgreich für eine ausgewogene Marketing-Strategie.

Wenn Du mehr über den Unterschied zwischen dem australischen und deutschen Recht im Hinblick auf die Bildnutzung von UGC wissen möchtest oder es dich interessiert, welche wachsende Bedeutung UGC während der COVID-19-Pandemie zugutekommt, kannst du dir gerne die ganze Folge des Podcasts anhören.

Quellen:

https://www.trendreport.de/e-commerce-studie-2020/
https://www.greven.de/blog/social-media-marketing/studie-social-commerce
https://www.retaildive.com/news/study-instagram-influences-almost-75-of-user-purchase-decisions/503336/
https://www.pwc.de/de/handel-und-konsumguter/pwc-zwischen-entertainer-und-werber.pdf
https://blog.hootsuite.com/social-commerce/
https://www.researchgate.net/publication/320519627_Influence_of_user_generated_content_in_online_shopping_impact_of_gender_on_purchase_behaviour_trust_and_intention_to_purchase
https://www.socialmediatoday.com/news/lessons-from-ugc-in-2020-and-how-it-can-help-you-in-2021/593678/
https://www.webpurify.com/blog/the-2021-user-generated-content-report-44-ugc-stats-you-need-to-know/

About Caro Wulf

Caro hat ein abgeschlossenes Studium in Kommunikationswissenschaft und Germanistik und unterstützt das squarelovin Team seit Anfang 2021, bei der Content Erstellung hier im Blog und für den Knowledge Bereich. Ihr Fokus liegt dabei vor allem auf Social Media und Influencer Marketing.

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